P r e s s e Seite 3

 

 

 

M.M. Westernhagen

 

 

 

 

              

 

Marius Müller-Westernhagen

 

                   

               

 

 

Er gilt als zickig und arrogant: Deutschlands Superstar der Rockmusik. Im Kulturreport-Interview zeigt sich die Rock-Diva von einer anderen Seite: nett und uneitel. Jetzt gibt es einen großen Bildband über sein Leben.

Als sei er schon kurz davor, sein künstlerisches Schaffen zu beenden, hat der 58-jährige Sänger bereits einen Preis für sein "Lebenswerk" erhalten, vom Musiksender "Eins Live" des Westdeutschen Rundfunks.

 

 

Neben Herbert Grönemeyer vielleicht, kann allein Westernhagen in Deutschland den Titel eines echten Superstars für sich beanspruchen. Mehrfach hat er Goldene und Platin-Schallplatten bekommen und Stadien gefüllt, die der Masse der "Rolling Stones"-Fans zur Ehre gereicht hätten.

 Nachdenklicher Erfolgsmensch

Doch Westernhagen ist keiner, der sich in seinem Erfolg sonnen kann: "Ich fand, meine Popularität hatte nach der letzten Tour ungesunde Höhen erreicht." (Spiegel, 28.10.02) Das habe ihn unfrei gemacht. Die eigene Karriere betrachtet er manchmal wie von außen: "Das ist dann erst mal bedrückend, erschreckend", so der Star gegenüber dem Kulturreport.

 

 

 

 

 

Peter Maffay

 

Eiszeit läßt das Herz schmelzen
Eines gleich vorweg: Der Schreiber dieser Zeilen würde sich keinesfalls als Maffay-Fan bezeichnen, aber was die lebende Deutschrock-Legende gerade in der Ostseehalle ablieferte, nötigt eines unbedingt ab: Respekt. Der Mann ist Profi, seit Jahrzehnten im Geschäft, von Hunderttausenden Fans geliebt, von Spöttern immer wieder als Schlagerfuzzi und Möchtegern-Rocker verlacht und außerdem mal wieder in Kiel. Grund genug, der Sache mal auf den Grund zu gehen. Ort: Ostseehalle, Zeit: 20.30 Uhr, Fragestellung: Was geht bei Maffay? Und siehe da, es geht einiges.


Die erste Hälfte des Konzerts wird vornehmlich mit Material neueren Datums bestritten. Hier schon zeigt sich, dass die vielköpfige Begleitband Bock auf Rock hat und modernen Hard Rock anzubieten hat. Zusammen mit Maffays einmaliger, mal harter, mal zarter Banat-Stimme geht das schon mal in Ordnung. In der zweiten Konzerthälfte nimmt sich Peter, der kleine Große, dann verstärkt die eigenen Klassiker vor und treibt die ausverkaufte Ostseehalle zu immer neuen Begeisterungsstürmen. Bei der zwanzigminütigen Version der Friedensbewegungshymne "Eiszeit" ist es dann passiert: Der Rezensent verliert seine Objektivität, sieht sich wieder als Sechsjährigen vor dem NDW-Radio sitzen und dieses Lied hören, Maffay zieht mich in seinen Bann, weckt Emotionen ... und dann kommen noch "Über Sieben Brücken" und sogar ein angerupptes "Es war Sommer". O.K., alles klar, Peter hat gewonnen. Natürlich schnackt der Mann ein bisschen viel zwischen den Songs, erzählt über Krieg und andere Scheiße in der Welt, aber er bleibt dabei immer glaubwürdig und gibt ganz nebenbei seinen Fans Rückendeckung beim Anständigbleiben. Man muss Maffay nicht unbedingt lieben, aber dass er meilenweit über seine Kritiker und Nörgler erhaben sein kann, hat er hier und heute eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

 

 

Aus der Amazon.de-Redaktion
Am 4. März 1970 kam ein Lied in die deutsche Hitparade, das bis auf Platz 1 empor schnellen und zum Bestseller des Jahres werden sollte: "Du" von Peter Maffay. Damit begann die steile Karriere des kleinen Sängers und Gitarristen aus dem rumänischen Kronstadt. Eine Karriere, die bis heute weitergeht. Früher war Peter Maffay als Schnulzensänger abgestempelt, bis er 1979 mit dem Album Steppenwolf zeigte, wo künftig sein Rock-Weg hinführen würde. Dass er inzwischen mit Kindermusicals wie Tabaluga Edelmetallauszeichnungen einheimst, dass er mit Musikern aus aller Welt Ethnopop und Multikulti-Rock einspielt, tut seinem inzwischen gefestigten Image als deutscher Super-Rockstar keinen Abbruch, im Gegenteil.

Für seine Fans und wohl auch für sich selbst hat Peter Maffay nun einen Rückblick auf seine vergangenen 30 Musikjahre gewagt. Was bei Peter heißt, dass er sich die alten Hits vorgenommen und neu aufpoliert hat. Aus dem sanften Edelschleicher "Du" wurde eine echte Rocknummer; "Josie" ist mit dem verfremdeten Rhythmus und Chorgesang kaum zu erkennen; auch "So bist du" hat nichts Schnulziges mehr, da leuchten nicht die Feuerzeuge, da kracht das Schlagzeug und treibt den Rhythmus gnadenlos voran; auch aus dem sanft-rockigen "Sonne in der Nacht" ist ein kompromisslos harter Rocker geworden. Dem Original noch am ähnlichsten geblieben sind Songs wie "Tiefer" und "Über sieben Brücken musst du geh'n". Für echte Maffay-Fans ist diese CD sicherlich eine interessante Bereicherung der Sammlung. Fans der alten Songs allerdings werden sich an den neuen Sound erst gewöhnen müssen. --Julia Edenhofer